Was ist Industriestrom?
Als Industriestrom wird Strom für Großverbraucher bezeichnet. Große Unternehmen und Konzerne verbrauchen deutlich mehr Strom als private Verbraucher sowie kleine und mittlere Gewerbetreibende. Wo liegt jedoch der Unterschied zwischen günstigem Industriestrom, Gewerbestrom und Strom für private Verbraucher?
Es gibt zwei Unterscheidungsmerkmale: die Art des Stromzählers, die sich nach dem jährlichen Verbrauch richtet und die Abrechnungsweise. Industriekunden haben andere Anforderungen als Privatkunden. Vor allem große Unternehmen und Konzerne in energieintensiven Branchen, zum Beispiel im Stahl- und Maschinenbau, verbrauchen deutlich mehr als 100.000 kWh pro Jahr. Für diese Großkunden bieten die Netzbetreiber unterschiedliche Tarife mit günstigem Industriestrom an. Je höher der Verbrauch der Kunden, desto günstiger die Tarife. Diese Preisstaffelung ist vergleichbar mit einem Mengenrabatt, wenn Kunden von einem Produkt besonders viel einkaufen.
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Gibt es günstigen Industriestrom?
Die Strombeschaffung für die Industrie zeichnet sich durch ihre günstigen Tarife aus. Es gibt zahlreiche Anbieter mit unterschiedlichen Tarifen und Preisen. Daher ist ein Vergleich der günstigsten Anbieter notwendig. Ab einem jährlichen Verbrauch von mehr als 100.000 kWh können Unternehmen günstigen Industriestrom beziehen. Mit dieser Verbrauchsgrenze wird der Stromzähler ausgetauscht. Der SLP-Zähler wird durch einen RLM-Zähler ersetzt. Die Abkürzung SLP steht für Standard Last-Profil, was Registrierende Leistungsmessung bedeutet. Dieser analoge Stromzähler zeigt nicht den aktuellen Lastgang mit dem entsprechenden Verbrauch an. Dieser wird mithilfe von Standardprofilen berechnet. Die Abrechnung erfolgt einmal im Jahr. Die Verbraucher lesen die Anzeige des Stromzählers ab und übermitteln diesen Wert an den Anbieter, da ein analoges SLP-Gerät nicht kommunikationsfähig ist. SLP-Zähler können also nicht durch den Anbieter aus der Ferne abgelesen werden.
Anders verhält es mit einem ab einem jährlichen Verbrauch von mehr als 100.000 kWh vorgeschriebenen RLM-Zähler. Die Umrüstung auf diesen Stromzähler ist zunächst zwar mit Kosten verbunden, rentiert sich jedoch nach kurzer Zeit. Die Abkürzung RLM steht für Reguläre Leistungsmessung. Der Anbieter liest den im 15-Minuten-Takt übermittelten Stromverbrauch aus der Ferne ab. Aufgrund dieser tagesaktuellen Übermittlung ist eine monatliche Rechnungsstellung möglich, die viele Vorteile für die Unternehmer bietet. Durch die regelmäßige Ermittlung des Stromverbrauchs ist eine größtmögliche Transparenz gewährleistet. Da nicht in allen Unternehmensbereichen derselbe Stromverbrauch anfällt, ist für die Unternehmer eine regelmäßige Kalkulation des Energieverbrauchs und damit Anpassungen nach oben oder unten möglich, denn Verbesserungsmöglichkeiten bestehen immer.
Diese regelmäßigen Kalkulationen des Stromverbrauchs und der damit verbundenen Netzentgelte sind in Zeiten steigender Energiekosten zwingend erforderlich, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Je günstiger der Stromtarif, desto günstiger ist die Herstellung der eigenen Produktpalette. Mit günstiger Strombeschaffung für die Industrie sind Unternehmen in der Lage, ihre diesbezüglichen Preisvorteile an die Kunden weiterzugeben. Eine deutliche Preiserhöhung für die Endverbraucher bleibt aus.